Es gibt Frauen, die freiwillig als Escort arbeiten. Sie lieben ihren Job, doch gelegentlich kommt es zu unschönen Szenen oder man befürchtet diese Szenen zumindest. Was kann man als Escort tun, um sich gegen Diskriminierung und Ausbeutung zu wehren? Hier werden einige Antworten gegeben.
Lerne und kenne deine Rechte
Ein allgemeiner Tipp für jeden Bürger gilt besonders auch für Escorts. Kenne deine Rechte. Was darfst du? Was musst du? Was musst du aber auch nicht? Sowohl im Umgang mit Portalen, Kunden aber auch mit dem Staat ist so etwas unerlässlich und von Vorteil, um selbst nicht übervorteilt zu werden. Man weiß, wo man steht und was man zu erwarten hat und erkennt schnell, wann etwas überhaupt nicht richtig ist, man diskriminiert oder ausgebeutet wird. Gesetze und Vorschriften sollte man lesen, am besten bevor man den Dienst antritt und dann kann man sich auch sicher sein, dass man rechtlich immerhin auf gutem Boden steht, auf dem man sich auskennt und wer sich dort auskennt, der kann sich dort auch verteidigen. Nicht die spannendste Aufgabe, aber unerlässlich. Der BesD e.V. kann dir hier viele Tipps geben.
Seriöse Anbieter
Man wird vermittelt. So weit, so gut. Aber es gibt besonders in so einem Bereich eine Unmenge von unseriösen Anbietern. Und das ist klar, denn hier geht es teilweise um viel Geld und dieses Geld will man ungern teilen. Ist man in der Branche, sollte man sich anhören, was über den Anbieter gesagt wird. Vermittelt er gut? Verdient man gut? Steht der Anbieter im Zweifel hinter einem? Das sind Fragen, die man stellen sollte. Auf keinen Fall sollte man sich von Versprechungen einwickeln lassen und sich mit der Aussicht auf viel Geld verführen lassen. Das geht leider sehr schnell. Man muss aber geduldig sein und andere Escorts fragen und nach deren Erfahrungen fragen. Wer Leute schlecht behandelt, diskriminiert oder ausbeutet, der kann sich nicht lange verstecken und hinter vorgehaltener Hand werden Frauen reden, ihre Erfahrungen teilen und dann weiß man Bescheid, dass etwas ganz und gar nicht richtig läuft. Als Escort sollte man sich seinen Anbieter aussuchen dürfen.
Positives Selbstbild
Mit Selbstvertrauen lässt man sich weniger über den Tisch ziehen. Nicht zuletzt will man deshalb immer wieder den Willen von Arbeitnehmern brechen. Damit sie nicht wissen, wie möchtig sie sind. Und das gilt für Escorts ebenso. Doch wenn sie wissen, wie sexy sie sind, wie schön, wie gut sie in ihrem Job sind, so können sie schlechte Angebote auch ablehnen, ihren eigenen Verdienst hochschrauben und ihre Rechte eher geltend machen. Selbstvertrauen und ein unerschütterlich positives Selbstbild sind überall in der Gesellschaft von Nutzen. Als gewöhnlicher Arbeitnehmer/Bewerber oder im Gewerbe einer Escort. Spürt man, dass man hier noch Nachholbedarf hat, kann man an seinem Selbstwertgefühl arbeiten. Psychologen, Familie und Freunde können hier hilfreich sein, um Kritik zu geben und einen auf den richtigen Weg zu führen.
Verbindet euch
Gewerkschaften gibt es nicht umsonst. Sie ermöglichten den Arbeitnehmern ab dem 19. Jahrhundert, ihre Stellungen klarzumachen und sich selbst mehr Macht, mehr Wohlstand und mehr Rechte zu sichern und immer weiter auszubauen. Wer sagt, dass das nicht auch bei Escorts der Fall sein kann? Klar ist man Konkurrenz, auf gewisse Weise, doch wenn man zusammen auftritt, ist man eine echte Stimme, eine echte Macht gegen die Gesellschaft, die vielleicht nicht positiv auf den Job reagiert und auch gegenüber Kunden und Anbietern. Wenn viele Escorts mit einer Stimme sprechen, dann kann man das nicht ignorieren und Diskriminierung und Ausbeutung einer breiten und lauten Macht ist nahezu unmöglich. Hier kann man ansetzen und zunächst auf Austausch von Erfahrungen setzen. Man kann vergleichen und sehen, ob es einem auch so geht oder nicht und was gewöhnlich ist, was sich nicht gehört und was illegal sein könnte.
Sich verbinden ist immer eine gute Sache, auch bei den Escorts und gemeinsam sind Menschen immer stärker. Das hat sich seit dem 19. Jahrhundert nicht geändert. Also Zusammenschluss und mehr für sich selbst herausholen!
Rechtliche Beratung
Wenn im eigenen Land Escort legal ist, hat man rechte und man kann einen Anwalt aufsuchen, der einen vertritt und eventuelle sittenwidrige Verträge als solche erkennt. Nur weil man – wie oben erwähnt – seine Rechte kennt, kennt man sie ja nicht bis ins kleinste Detail. Für so etwas gibt es Anwälte und das ist gut so. Also sollte man sich als Escort nicht scheuen, einen solchen aufzusuchen und für seine Rechte möglicherweise auch einen Prozess in Kauf zu nehmen. Man muss sich wirklich nicht alles gefallen lassen. Man ist ein Mensch und man hat Rechte und diese stehen den Escorts immer und überall zu.
Klare Grenzen
Grenzen sind immer gut. Nur weil man Begleitung und Sex für Geld anbietet, heißt das noch lange nicht, dass der Kunde die Würde der Escort kaufen kann oder dass es ein Anrecht auf irgendwas gibt. Die Escort sollte selbst bestimmen können und bist du eine Escort, dann solltest du die Grenzen setzen. Wenn dir etwas nicht gefällt, dann sag es und bestehe darauf. Dich überreden zu wollen ist übergriffig und nicht in Ordnung! Hast du schon ein hohes Selbstvertrauen, dann wird es dir nicht sonderlich schwerfallen.
Öffentlichkeit suchen
Was macht eine Escort und wie ist die Lage einer Escort? Du kannst wirklich starke Öffentlichkeitsarbeit machen, wenn du das willst. Gibt es Missstände? Dann erkläre dich solidarisch mit anderen Escorts und kläre die Menschen auf. Menschen mögen instinktiv die Ungerechtigkeit nicht und wenn so etwas erst in das öffentliche Bewusstsein gedrungen ist, kriegt man das nicht mehr heraus und die Menschen werden Veränderungen wollen. Nur wenn etwas im Hinterhof, im Dunkeln sich abspielt, dann wird es zu einem Problem. Öffentlichkeit schützt, denn der Gesetzgeber hat auch einen Blick darauf.
Geh zur Polizei
Erpresst dich jemand, will dich als Zuhälter zu etwas zwingen oder Schutzgeld von dir: Geh zur Polizei. Räuberische Erpressung und dergleichen sind keine Kavaliersdelikte und der Staat versteht bei so was keinen Spaß. Sofort klare Kante zeigen und mit der Polizei und den Behörden arbeiten, denn der Staat ist immer mächtiger als jeder Erpresser.